COPD und Ernährung


COPD & Übergewicht

(aber auch andere Lungenerkrankungen)

 

 

 


Über - und auch Untergewicht beeinflussen den Verlauf der COPD nachgewiesen negativ.
Daher ist es erstrebenswert auch die Kilos, die zuviel sind, langsam, aber umso nachhaltiger zu reduzieren.
Ein zu hohes Gewicht beeinträchtigt die Lunge und somit ihre Funktion wesentlich.
Alles fällt noch etwas schwerer, im wahrsten Sinne des Wortes.
Ein Unter – oder Normalgewichtiger nehme mal einen Rucksack mit 10 – 20 Kilo mehr bei allen Aktivitäten des Lebens, dann weiß er, wie schwer es ist, damit den Alltag bewältigen zu müssen.

Übergewicht fordert vom Körper zusätzliche Leistung und somit auch einen erhöhten Sauerstoffverbrauch, man atmet automatisch heftiger, der gesamt Kreislauf wird belastet, mehr als nötig.
Gut ist es, das Gewicht um ein bis zwei Kilo pro Monat zu reduzieren.

Manch einem scheint das zu langsam zu sein. Aber nur eine langsame, ausgeglichene Reduktion erspart den Jojo – Effekt.
Dafür sollte man auf eine konsequente Ernährungsumstellung achten, denn jede (oder fast alle) Diäten sind nur etwas zum kurzfristigen Abnehmen.
Diejenigen, die Diäten in Hülle und Fülle ausprobiert haben, wissen es. Hört man mit der Diät auf, sammeln sich die Kilos wieder an.
Auf den Punkt gebracht, gesundes Abnehmen ist an sich einfach, weniger Essen und mehr Bewegung.
Nun muss man nicht gleich zum Hochleistungssportler mutieren.
Im Gegenteil, langfristiges Planen, dem Körper eine langsame Umstellung anbieten, dies gilt beim körperlichen Training und auch bei der Ernährung.
Es langsam angehen lassen, aber Konsequent, einen Bewegungsplan erstellen.

Wer es gewohnt war, viel zu essen, dann langsam die Ernährung umstellen, denn bei einer Radikaldiät hungert man dann nur.
Es kommt zu den „berühmt berüchtigten Fressattacken“, muss man nicht haben und dem kann man auch aus dem Wege gehen.
Am Anfang reichen kleinere Spaziergänge durchaus aus, um den Körper langsam wieder zu trainieren.
Regelmäßigkeit ist hier das Schlagwort. Täglich laufen oder alle 2 Tage ein bis 2 Kilometer (langsam!), und man verliert schon nahezu ein Kilo p. Monat, wenn man auch die Ernährung anpasst.

Man muss kein Fitness- Studio besuchen, hier ein paar Anregungen
Statt des Aufzuges die Treppe nehmen (bei einer Etage, wer sich traut, auch mehrere)

Wer mit dem Bus fährt, steigt einfach mal eine Haltestelle früher aus und geht den Rest zu Fuß, immer der Fitness und dem Gesundheitszustand angepasst!

Werbepausen während des Fernsehens nutzen um aufzustehen und ein paar Schritte zu gehen. Wer einen Hund hat, raus damit, er muss irgendwann ja mal.

Kurze Strecken laufen oder mit dem Fahrrad fahren (wer kann).

Ernährung
Eine langfristige Reduktion der Kalorienaufnahme erzielt sicher bessere Abnehmergebnisse, als jede Diät.
Gesund und ausgewogen soll sie sein. Fettreiche Lebensmittel sind zwar Geschmackträger, aber auch „Bomben“, also lieber auf Obst und Gemüse umsteigen.
Ein paar kleine Regeln erleichtern Vieles. Ein Glas Limo /Cola oder ähnliches einfach durch Wasser ersetzen.
Immer ein Stück weniger essen, als sonst üblich war.
Konsum von sehr Kalorienreichen Nahrungsmitteln wie z.B. Salatdressings, Süßigkeiten usw. einfach weg oder durch Obst ersetzen, dann kommt auch meist der Heißhunger nicht.
Bitte auch nicht ganz auf Süßes verzichten, dann kommen auch die gefürchteten Freßattacken auf.

FDH = Friss die Hälfte, es müsste FDHVF heißen, Friss die Hälfe vom Fett, denn die machen eine großen Teil aus, also Fette reduzieren. Auch für Zucker gilt diese Regel.

Nicht zu streng mit sich sein, denn wer sich was Gutes gönnt, der kann es dann auch richtig genießen, denn Essen soll ja nach wie vor Genuss sein.
Bitte nicht zu schnelle Erfolge erwarten, so nach und nach wird sich die Disziplin durch eine Verbesserung des Gesundheitszustandes bemerkbar machen.

Gewichtskontrolle
Ein Buch anlegen, in dem Erfolge oder auch mal nicht, notiert werden.

Aber nicht jeden morgen zuerst zur Waage sprinten, das kann frustrieren, denn man nimmt nicht täglich ab.
Einmal pro Woche sollte ausreichen.

Ausdauer und Geduld beim Abnehmen
Erste Resultate werden erst nach 2 - 4 Wochen merklich, nun nicht den Fehler machen und in alte Eßgewohnheiten zurückfallen, durchhalten.
Sich mal selbst belohnen, mit einem Kinobesuch (ohne Popcorn), einem schönen Buch oder einem neuen Kleidungsstück. Bewusst mal ein Kleidungsstück eine Nummer kleiner kaufen, das kann dann auch schon motivieren.

Mit Freunden/Bekannten den Erfolg teilen. Deren Bewunderung ist genug Motivation.

Wenn das Gewicht nicht so schnell purzelt, wie gewünscht, durchhalten, viel bewegen und die Devise sollte lauten: langsam, aber nachhaltig.

Schon beim Einkauf an´s Abnehmen denken !
Nur dann einkaufen, wenn man satt ist! Wer Hunger hat, kauft automatisch mehr !

Am Besten einen Plan für die ganze Woche erstellen und strikt nach Plan einkaufen !

Keine großen Vorräte an Süßem zu Hause lagern !

Auf frisches Obst und Gemüse achten, denn diese sind auch eine kalorienarme Zwischenmahlzeit !

Bewusst Essen
Am Tag 5 - 6 kleine Mahlzeiten, bei zu langen Pausen kommt der Heißhunger.

An die Mahlzeiten halten, denn wenn man eine weglässt, fällt die nächste größer aus.

Zwischendurch eine Möhre, Kohlrabi, Knäckebrot oder einen Apfel knabbern.

Heißen Tee, mit Wasser verdünnten Fruchtsaft trinken, Gemüsebrühe, Buttermilch oder fettarme Milch. Auch das sättigt.

Überkommt einen die Lust auf Süßes, dann lieber ein paar Rosinen oder süßes Obst essen. Oder mit Ablenkung versuchen, wie z.B. Lesen oder Musik hören, besser noch, ein Spaziergang.

Überlegen, wie man Mahlzeiten fettsparend zubereiten kann.

Eine Portion Salat vor der Mahlzeit macht schon halbsatt oder ein Glas Mineralwasser (ohne Kohlensäure), füllt den Magen gut und man isst weniger.

Ballaststoffreiche Nahrungsmittel als Hauptgericht oder wie viele Südländer es machen, trockenes Brot dazu.

Einen Dessertteller nehmen, damit überlistet man die Augen und der Teller sieht voll aus.

Zwischendurch das Besteck auf die Seite legen und bewusst die Mahlzeit zu sich nehmen.

Aufhören mit dem Essen, wenn sich ein Sättigungsgefühl einstellt, egal, wieviel noch auf dem Teller ist. Da das Sättigungsgefühl sich meist erst nach 15 – 20 Minuten einstellt, gut kauen und sich nicht ablenken lassen, also weg vor dem Fernseher.

Beim Essen keine allzu gemütliche Atmosphäre schaffen, in den Keller muss man auch nicht gleich gehen, aber wer es zu gemütlich hat, der sitzt auch gern und lange am Tisch und isst meist mehr, aller er eigentlich will.

Als Dessert frisches Obst nehmen.

Kalorien zählen ist meist unnötig, wenn man hochwertige Produkte zu sich nimmt und das alles in Maßen.
Ausrutscher sollten nicht zu Frust führen, es kommt auf die ganze Woche an, nicht auf den einzelnen Tag.
Anfangs Lieblingsgerichte nicht zu oft einplanen, denn da isst man meist auch mehr von.
Zurückhaltung beim Alkohol, dahinter stecken oft sehr viele Fallen.
Ganz viele kleine Tipps und Tricks sich selbst gegenüber und der Erfolg wird sich bald einstellen, sichtbar und vor allem spürbar.
Natürlich sollte die Ernährungs - und Sporteinstellung ganz dem Stadium der Erkrankung angepasst sein, nicht jeder kann sofort drauf losrennen, das ist nicht Sinn der Sache.
Das eigene Tempo an den Tag legen, sich Stück für Stück die Erfolge erarbeiten, denn die Kilos, die zuviel sind (waren), haben die meisten auch nicht innerhalb ein paar Wochen bekommen.

A.H.
© Lungennetzwerk



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